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Wo Licht ist,
ist auch Schatten
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Die englische Gruppe "Art Brut" erntete Vorschusslorbeeren allerorten, wurde über den grünen Klee und in den höchsten Tönen gelobt.

"Bang Bang, Rock'n'Roll" hieß das frech-witzige Debütalbum, dass seinem Namen alle Ehre machte, und für viele so etwas wie eine Art Paukenschlag aus dem Vereinigten Königreich war.

Doch bekanntlich soll man den Tag nicht vor dem Abend loben. Das Sprichwort bewahrheitet sich nun bei Opus Nummer 2, dass sich auch noch - omen est nomen - "It's a bit complicated" schimpft.

So klingt es stellenweise auch. "Direct Hit" macht seinem Namen noch alle Ehre, das coole "St. Pauli" mit dem herrlichen Refrain "Punkrock ist nicht tot" ist großes Musikkino für alle spätpubertierenden Wesen auf diesem Planeten und auch manch lässige Aussage von Frontmann Eddie Argos imponiert ("I'm learning lyrics from the CD inlay/to impress people with the stupid things I say"), doch manchmal gehen einem die ausdruckslosen Songs ganz schön auf die Nerven ("I Will Survive", "Blame It On The Train").

Der Sprechgesang erreicht bei weitem nicht die Klasse eines Mark E. Smith, seines Zeichens Mastermind hinter der britischen Avantgarderocklegende "The Fall". An einem "Late Sunday Evening" wird sogar die swingende Trompete ausgepackt, doch das ganze hätte etwas mehr Jive und Drive verdient.

Die Jungs der deutschen Band "Tocotronic" träumten einst, sie wären Pizza-Essen mit Mark E. Smith. Ob sie wohl je von Eddie Argos träumen werden? Stephan Stöckel.

"It's a bit complicated" von Art Brut
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, August 2007

 


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