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Auf der Suche nach
dem Jazz von morgen


Die Kritiken bescheinigen Rainer Binder-Krieglstein übereinstimmend eines: Humor. Der beginnt bereits mit dem vermeintlichen Band-Namen: Binder & Krieglstein ist nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, ein Duo, sondern eben nur eine einzige Person mit einem Doppelnamen.

Humor merkt man auch seiner Musik an. "International" ist nämlich ein Album, das ungeheuren Spaß macht, weil es unkonventionell ist und voller Überraschungen steckt.

Ausgangspunkt von Binder-Krieglstein ist Jazz. Von dort aus strebt es aber gewaltig auseinander. Ob hypnotische Beats, schräger Elektro-Pop, dämmriger Bar-Jazz, groovender Latin-Sound, Funk oder relaxter Bossanova-Gesang (Gänsehaut-Faktor: Sängerin Makki) - getreu dem Album-Titel "International" wird praktisch keine Richtung ausgelassen.

Aber gut und gerne reicht Binder-Krieglsteins Engagement auch für zwei Personen: Die meisten Instrumente spielt er selbst, bzw. erzeugt sie am Computer, lediglich für den Gesang holte er sich verschiedene Gäste in sein Grazer Studio.

Das Ergebnis wird als "Future Jazz" eingestuft, was den experimentellen Charakter ausdrückt, den viele Stücke tatsächlich auch haben: Studien über Möglich- und Unmöglichkeiten des gemeinsamen Wirkens unterschiedlicher Genres. Der Rest liegt dann im Ermessen der Zuhörer, und deren Auffassung geht weit auseinander: Wo die einen Ohrwurmpotenzial zu entdecken glauben, stört andere die vermeintliche Zusammenhangslosigkeit avantgardistischer Soundkollagen. Unstreitig jedoch dürfte sein, dass Binder-Krieglstein mit "International" tatsächlich ein Album gelungen ist, das sich aus den Fesseln einzelner Genres löst und im Zusammenspiel unterschiedlicher Stile ständig neue Klangfarben produziert.

© Michael Frost, 19.10.2002

 

 

 

 

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