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Was macht eigentlich ...


... Ritchie Blackmore, Gitarrist der legendären Rock-Formation "Deep Purple" ? Seit ein paar Jahren widmet er sich einem ganz neuen Projekt, das offenbar der stärkeren Verknüpfung von Privat- und Berufsleben dient: Gemeinsam mit seiner amerikanischen Lebenspartnerin Candice Night gründete er 1996 die Formation"Blackmore's Night", die im folgenden Jahr mit dem Album "Shadow of the moon" debüttierte und eine musikalische Neuorientierung der besonderen Art markierte.

Blackmore's Night überraschten mit überarbeiteten Versionen von Liedern aus der Renaissance, überwiegend mit akustischen Instrumenten eingespielt, darunter auch Ian Andersons (Jethro Tull) Querflöte. Für Blackmore, Hauptakteur einer klassischen Gitarrenrock-Band der 1970er Jahre, war das ein Wagnis, aber letztlich ein von internationalem Publikumserfolg gekröntes.

"Fires at midnight", das aktuelle Album von Blackmore's Night, ist schon die dritte CD der Formation und lebt wie schon die vorangegangenen Aufnahmen von der Mischung zwischen Renaissance-Melodien und Pop, akustischen und elektronischen Elementen.

Die warm-harmonische, allerdings etwas gleichförmige und mit zu vielen Hall-Effekten zusätzlich weichgespülte Stimme Candice Nights, sowie die gefällig-harmoniebedürftigen und manchmal belanglosen Arrangements erinnern oft an den Mainstream-Pop einer Stevie Nicks zu Fleetwood Macs "Tango in the night"-Zeiten und machen das Ganze zu einem doch recht "grenzwertigen" Erlebnis.

Unbestreitbar professionell ist natürlich wiederum das lang erprobte Gitarrenspiel von Ritchie Blackmore, besonders wirkungsvoll eingesetzt bei akustischen Titeln wie dem gelungenen "The storm", dagegen soll die elektrische Gitarre doch wohl nur die Fans von einst beruhigen, tatsächlich erscheint sie oft altbacken und deplaziert, z.B. bei "I still remember", ansonsten auch einer der besseren Titel.

Die historischen Wurzeln der meisten Album-Titel sind leider nur Kulisse für seichte Unterhaltungsmusik und Anlass für pittoreske Kostümierungen, mehr nicht, nur selten stellt sich eine halbwegs authentische Stimmung ein, doch gerade diese leicht verdauliche Mischung wird ohne Zweifel ein dankbares Publikum finden.

Und wenn das Album dieser Tage wie geplant im historischen Ambiente alter Schlösser und Burgen aufgeführt wird, wird für Mondschein- und Tafelrundenatmosphäre gesorgt sein. Fragt sich letztlich nur: Will man wirklich dabei sein ?

MF / 21. Juli 2001

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