Afrikanische 
            Musik wird in Europa vor allem dann wahrgenommen, wenn sie rhythmisch 
            und tanzbar ist. Alle Arten von Trommeln und Percussions stehen als 
            Synonym für Temperament und Leidenschaft. Und doch gibt es eine 
            andere, leisere Seite. Für diese stehen Musiker wie Afel Bocoum. 
            Auch er verzichtet zwar keineswegs auf energetische Rhythmik, doch 
            er entwickelt sie aus der hypnotisierenden Kraft zweier Instrumente: 
            der Njarka, einer einsaitigen Geige, und der Njurkel, einer Gitarre 
            mit nur zwei Saiten. 
          In 
            Bocoums Heimat Mali gehören diese Instrumente ebenso wie die 
            als Percussions verwendeten Kalebassen zu den unverzichtbaren Bestandteilen 
            der Musik. Und Afel Bocoum, der seine Karriere in der Gruppe des großen 
            Ali Farka Touré begann und gemeinsam mit Damon Albarn (Blur, 
            Gorillaz, The Good, The Bad & The Queen) das Album "Mali 
            Music" aufnahm, versteht sich meisterhaft auf die Tradition seiner 
            Heimat und die Wirkung, die sich damit erzielen lässt. 
          "Niger" 
            ist eine Reise entlang der Ufer des Flusses, der Westafrika prägt. 
            Bocoum erzählt die Geschichte der Menschen, die an, auf und von 
            ihm leben. Seine Themen sind "Zwangsheirat, Ehrung von Persönlichkeiten 
            des lokalen Lebens, Oden an die Natur und Arbeitslieder" (Pressetext), 
            gefühlvoll arrangiert und stimmig interpretiert - nicht nur für 
            afrikanische Ohren.
           
          © 
            Michael Frost, 13.05.2007