Mittelmaß und
Hochspannung
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel

Die "Charlatans" aus dem nordenglischen Manchester genießen dank ihrer Gabe, immer wieder frisch und anspruchsvoll zu klingen, seit 15 Jahren einen guten Ruf in der internationalen Musikszene.

Auf ihrem achten Werk "Up At The Lake" werden sie ihrem Renommee nicht ganz gerecht. Das Quintett schielt mitunter zu sehr in Richtung Mittelmaß: "Loving You Is Easy" hätte ein wunderschön vertracktes Stück aus unterschiedlichen Ebenen werden können, würden die Einflüsse aus Carly Simon ("You're So Vain"), "Chicago" und Simon & Garfunkel nicht allzu offensichtlich zu Tage treten.

Auch das kitschige "Do Do Do" ist in dem Song "Bona Fide Treasure" fehl am Platz. Doch Lieder, wie der mitreißenden Riff-Rocker "As I Watch You In Disbelief" oder die einfühlsame Ode der Trennung, "Dead Love", entschädigen für den Schlamassel, den die fünf Akteure an anderer Stelle angerichtet haben.

"The Charlatans: Up at the lake"
ist eine Gast-Kritik von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, August 2004

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