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Gorbi sei Dank!
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Der Fall des eisernen Vorhangs hat uns nicht nur die deutsche Wiedervereinigung, sondern auch eine viel versprechende Indie-Rockband aus den Staaten beschert: "Cold War Kids". Eine Reise durch das sich öffnende Osteuropa hatte Bassist Matt Maus vor Jahren zu einer Website namens "Cold War Kids" inspiriert, die sich schnell zum Tummelplatz von Künstlern entwickelte. Irgendwann stand der Name der Homepage Pate für obige Underground-Rockband.

Die Gruppe aus der kalifornischen Universitätsstadt Fullerton entwickelte sich schnell zum Lieblingskind der Bloggergemeinde. Bald darauf wurde MTV auf die Band aufmerksam und setzte sie - für eine Newcomercombo höchst ungewöhnlich - auf Schwindel erregende Rotation. So kam es, dass mir der dumpfe Bass kontrastiert von den hellen Gitarrenriffs und dem unvermittelt einsetzendem Piano nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

Dort rotieren derzeit die Stücke des aktuellen Album "Robbers & Cowards" (V2 Records). Die sind mitunter etwas sperrig, aber nach kurzer Eingewöhnungszeit, möchte man immer neue Facetten im vielschichtigen musikalischen Kosmos der Band aufspüren, der sich zwischen schroffen Gitarrenkaskaden, ineinander verschachtelten Themenvariationen, Tempi- und Rhythmuswechseln sowie herzergreifenden Balladen bewegt. Das i-Tüpfelchen sind die pfiffigen Storys über einen Kirchgänger, der aus der Kollekte stiehlt ("Passing The Hat"), oder einen Jungen im Auto, den das Geschwätz seiner Mutter nervt ("God, Make Up Your Mind"). Ein geistig anregendes Debüt einer coolen Band. Gorbi sei Dank!

 

"Cold War Boys: Robbers & Cowards"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Oktober 2007
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