Was 
            kann es schöneres geben als eine Band, die sich von Platte zu 
            Platte als wandlungsfähig erweist? Zu dieser Kategorie zählt 
            zweifelsohne das englische Trio "Doves" aus Manchester, 
            das nach dem eher ländlichen "Last Broadcast" einen 
            Ausflug in die Großstadt unternimmt. 
          Herausgekommen 
            ist ein Werk zwischen hektischer Betriebsamkeit ("Black And White 
            Town") und atmosphärisch-mystischen Liedern, mit denen man 
            Gedanken und Gefühle wie Jenseitserfahrung oder Seelenleid assoziiert. 
            
          Jez 
            Williams, Jimi Goodwin und Andy Williams machen es dem Zuhörer 
            nicht leicht. Auch wenn die Verkaufszahlen ihrer Platten - zumindest 
            im heimischen England - locker und leicht mit den Erfolgen so mancher 
            Tralala-Künstler mithalten können, so erfordert der Konsum 
            einer "Doves"-Platte doch eher ein angestrengtes Zuhören. 
            
          Wer 
            sich in den Strudel der unterschiedlichen Gefühlswallungen, die 
            von den Liedern ausgehen, hineinziehen lässt, der wird belohnt 
            mit monumentalen Bildern, die vor seinem geistigen Auge erscheinen: 
            
          Töne 
            höchster Verzückung bezirzen den Zuhörer bei "Almost 
            Forget Myself" und "Snowden" umhüllt ihn mit einem 
            Mix aus fernöstlichen Klängen und verzerrten Rockriffs. 
            Auch wenn ich kein Freund von Großstädten bin, in dieser 
            lässt es sich gut leben. 
          
            
           
          "Doves: 
            Some Cities" (EMI 7243 5 63972-2)
            ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
            © Stephan Stöckel, März 2005
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