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Hypnose und Leerlauf
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel

 

Rapper Maxi Jazz ist lyrisch eingetaucht in das Nachtleben, träumt davon mit einer hübschen Damen anzubandeln. "I'm not going home till I can take you with me", lautet seine beschwörende Formel in dem Song "Not Going Home" mit der er den Zuhörer auf seine Seite zieht. Das Geschehen im Club wird förmlich greifbar, während sich das elektronische Rhythmusbett in ständiger Bewegung befindet: alles wabbert, pocht und zischt.

"Faithless" sind nach 15 erfolgreichen Jahren, in denen zehn Millionen Platten verkauft wurden bei ihren Wurzeln angekommen. Houselastige Beats, wie beim exzellenten Eröffnungsstück "Not going home", hypnotisieren auf ihrem neuen Album "The Dance" den Zuhörer.

Wenn sich auch noch exzellente Gastsänger, wie Dougy Mandagi von der Popband "The Temper Trap" mit seiner zart schmelzenden Stimme hinzugesellen ("Comin' Around") Stücke zu Songs in Marathonlänge ausufern, die echtes Clubfeeling ausstrahlen, sich das Soundbild in stetem Wandel befindet, dann macht sich Spannung breit. Das ist Musik für Kopf und Beine!
Leider befindet sich auf dem Opus auch jede Menge Leerlauf. Der alte, kalte Maschinenpopklassiker "Feel Me" von "Blancmange" wurde von der Band mehr Recht als Schlecht auf locker-luftig recyclet und wenn Schmusesängerin Dido ihren Schmalzpop in ein wenig prickelndes Dancefloorklangbad taucht ("Feelin' Good" und "North Star"), dann macht sich unter der Discokugel Langeweile breit.

Die Gruppe "Faithless" zählt zu den Topbands der diesjährigen Zwillingsfestivals Southside in Neuhausen ob Eck (18. Juni) und Hurricane in Scheessel (20. Juni).

"Faithless: The Dance"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Juni 2010


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