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Opulente Soundgemälde
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Als das walisische Trio "Feeder" vor zehn Jahren die CD "Polyethene" mit durchschnittlichem Grunge- und Alternative-Rock-Songs auf den Markt brachte, hätte ich mir nie träumen lassen, dass daraus einmal eine edle Popformation werden würde.

Doch spätestens seit ihrem famosen Album "Yesterday Went Too Soon" wurde deutlich, welches Potential in der Band steckt. Obgleich für Schlagzeuger Jon Lee der Titelsong traurige Wahrheit werden sollte - er beging vor drei Jahren Selbstmord -, hat sich die Band von diesem Schicksalsschlag prächtig erholt.

Mit Ex-"Skunk Anansie"-Drummer Mark Richardson fand man den Mann, der sich mit seinem Schlagzeugstil harmonisch in das Gesamtkonzept einfügt. Einen solchen Mann brauchen sie auch, denn "Feeder" schwelgen geradezu besessen in opulenten Soundgemälden zwischen fragilen Balladen und euphorischen Stadionhymnen.

Sänger und Gitarrist Grant Nicholas lässt vor dem geistigen Auge des Zuhörers Geschichten lebendig werden, die ihn emotional bewegen: von zerrissenen Seelen, die Halt bei ihrem Partner suchen ("Feeling A Moment") oder von Gram gepeinigten Menschen, die nach dem Strohhalm des Lebens greifen ("Pain On Pain").

Mal in sich gekehrt, mal mit einem expressiven Sendungsbewusstsein ausgestattet, haucht der Frontmann jedem einzelnen Stück Leben ein. "Feeder"-Songs sind pulsierend, packend, ergreifend - wie die famose, mit sanfter Eindringlichkeit vorgetragene Ballade "Dove Grey Sands", mit der der Reigen an erstklassigen Songs endet.

Wie heißt es doch so schön im Volksmund: Was länge währt, wird endlich gut.

 

"Feeder: Pushing the senses Echo 113.0060.033"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Februar 2005
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