Anja 
            Øyen Vister ("Anji"), Jo Bakke und Ulf Nygaard sind 
            bekennende New Order-Fans. Ihre erste Single war eine Downbeat-Version 
            von "Blue Monday" und verschaffte den drei jungen Norwegern 
            gleich internationales Gehör. 
            Mit dem darauf folgenden Album-Debüt "For sleepyheads only" 
            konnte das Trio seinen Ruf festigen: akustische Elemente, sphärische 
            Arrangements und die optimistisch verspielte Stimme von Anja Øyen 
            Vister kreierten einen intelligenten Popsound jenseits von Beliebig- 
            und Oberflächlichkeit. 
          Ihren 
            herrlich entspannten und positiven Sound setzten Flunk auf ihrem zweiten 
            Album "Morning star" fort. Wie eine Mischung aus den Cardigans 
            und der Isländerin Emiliana Torrini klingen ihre luftigen Balladen. 
            Wie diesen nordischen Kolleginnen gelingt es auch Anja Øyen 
            Vister fast spielend, den betont schlichten und klaren Strukturen 
            der Songs ein ungeahntes Maß an Gefühl und Tiefe einzuflößen. 
            Ergänzt um das vorsichtige Zusammenwirken akustischer und elektronischer 
            Elemente und Dauergast Erik Ruud (Drums) entwickeln Flunk ein einheitliches 
            Klangkonzept, das auf "Morning star" nochmals ausgereifter 
            wirkt als auf dem Debüt-Album. Aufgenommen wurde die CD übrigens 
            in einem Zimmer im Hotel de Roubaix in Paris, und möglicherweise 
            ist es die Enge des Hotelzimmers, die der dichten Atmosphäre 
            der Songs so gut getan hat. 
          Beide 
            CDs fanden dank der positiven Aufnahme in Flunks norwegischer Heimt 
            schnell den Weg auf den internationalen Markt. Ihr engagiertes Label 
            "Beatservice" unterstützte die Band nach Kräften 
            und sorgte dafür, dass "Morning star" sogar in den 
            USA veröffentlicht werden konnte. Dort, wo man versucht, Flunks 
            Musik als "Electro Folk" zu klassifizieren, erreichte das 
            Album die Top 40 der i-Tunes-Download-Charts, wie Beatservice stolz 
            vermeldete. 
          Auf 
            einige zusätzliche Songs, die auf der US-Version von "Morning 
            star" enthalten waren, mussten die europäischen Fans bislang 
            verzichten. Flunk hatten für das US-Release fünf weitere 
            Songs aufgenommen und darüber hinaus befreundete Kollegen um 
            Remixe bereits bekannter Titel gebeten. Das macht Sinn, denn mit seinen 
            35 Minuten Spielzeit ist "Morning star" ebenso kurz wie 
            kurzweilig. 
          Während 
            die Remix-Versionen von Kollegen wie Slowpho und Athome Project und 
            Elektrofant den Songs neue und sehr verschiedene Facetten abgewinnen, 
            liefern die Extratitel, die jetzt unter dem Titel "Play America" 
            erscheinen, die passende Ergänzung zu "Morning star". 
            Mit dem Titelsong "Play" hoffen Flunk an den großen 
            Erfolg ihrer ersten Single "Blue monday" anknüpfen 
            zu können, und es gibt keinen Anlass, diese Hoffnung zu trüben. 
            Denn inzwischen ist der Sound aus luftigem Gesang, verspielten Gitarren 
            und relaxten Beats zu einem Markenzeichen geworden, der Flunk Unverwechselbarkeit 
            garantiert. 
          Und 
            zum Markenzeichen gehört auch ein weiteres New Order-Cover: "True 
            faith". Es steht zu vermuten, dass New Order inzwischen auch 
            Flunk-Fans geworden sind.
          
          © 
            Michael Frost, 18. Februar 2004