Etwas 
            besonderes war Flunk, das norwegische Elektrofolk-Quartett schon immer. 
            Irgendwie versponnen, verträumt, sympathisch und freundlich, 
            mit klaren, dank der Elektronik auch recht kühlen und fein ziselierten 
            Arrangements. Als sie erstmals mit ihrem Album "For sleepyheads 
            only" (2002) auf sich aufmerksam machten, ging dem geneigten 
            Hörer sogleich das Herz auf: Aus der an Highlights nun wirklich 
            nicht armen Electronica-Szene Skandinaviens ragten Flunk nochmals 
            heraus.
          Seither 
            haben Ulf Nygaard, Jo Bakke, Erik Ruud und Anja Øyen Vister 
            mehr erreicht als die meisten anderen Bands ihrer Heimat. Sogar in 
            den USA wurden ihre Alben veröffentlicht, und, so weiß 
            ihr Label stolz zu berichten: kaum eine andere norwegische Band ist 
            so häufig auf verschiedenen Compilations zu finden wie eben Flunk.
          Inzwischen 
            - gerade erschien das dritte reguläre Album "Personal stereo" 
            - besitzt die Band bereits ein hohes Maß an Wiedererkennungswert. 
            Der zart zerbrechliche Gesang Anja Øyens steht dabei im Mittelpunkt 
            der betont ruhigen, luftigen und meist melancholisch angehauchten 
            Melodien. 
          Die 
            drei Männer ordnen sich hier nur allzu gern unter, denn tatsächlich 
            braucht es nicht so sehr viel mehr als diese Stimme und eine catchy 
            Melodie, um die eingangs beschriebene, inzwischen flunk-typische Atmosphäre 
            zu erzeugen. Und, das darf man bei aller Zurückhaltung sagen: 
            In dieser Hinsicht ist "Personal stereo" durchdachter, stimmiger 
            und ausgereifter als die vorigen Alben. 
          Die 
            Band arbeitete mutig und zielstrebig an ihrem Sound aus analogen und 
            digitalen Elementen, setzt sie immer wieder neu zusammen, bis aus 
            einem an sich traditionellen Konzept ein ungewöhnlicher, überraschend 
            und originell arrangierter Song entsteht, der sich an Pop, Folk, Electronica 
            oder Triphop jeweils nur anlehnt - um schließlich eine eigene 
            Form zu finden. 
          Unnötig, 
            einzelne Songs gesondert hervorzuheben. "Personal stereo" 
            ist am schönsten als Gesamtkunstwerk, ein Schatzkästchen 
            mit kleinen, betont unprätentiösen Liedern, die man am liebsten 
            mit dem Kopfhörer, ganz für sich allein, hören möchte. 
            Daraus entsteht dann der ganz seltene, kostbare Moment, in dem man 
            die Musik wachsen hören kann.
            
          © 
            Michael Frost, 20. Mai 2007