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Alles richtig gemacht


Als San Glaser 2005 ihr erstes Album veröffentlichte, hatte die Musikwelt gerade die Musik von Norah Jones, Joss Stone und anderen entdeckt: Sängerinnen, die sich im Grenzbereich von Soulpop, Jazz und Blues bewegten, mit einer eigenen, wohltuend anderen Atmosphäre. Ihre Musik nahm sich Zeit, war ästhetisch und sinnlich, verspielt und entspannt. Auch "Never in vain" folgte diesem Schema und bescherte der Interpretin einen ersten Achtungserfolg.

Mit ihrem zweiten Album versucht San Glaser - obwohl sie es "New road" nennt - an den Vorgänger anzuknüpfen. Von Beginn an entwickelt sie eine wohltuend relaxte Atmosphäre, die bei weitem nicht so banal und oberflächlich ist, wie Grenzgänge ihrer Art zwischen Pop und Jazz gerade von Jazz-Puristen oft beschrieben werden. "New road" spielt mit den verschiedenen Stilrichtungen des Jazzpop: Bossanova, Samba, Soul, Folk und Songwriterpop bilden hier die solide Grundlage.

Mit verhaltenem Soul-Timbre umschifft San Glaser jede Klippe von Pathos und Rührseligkeit. Sowohl ihr Gesang als auch die Arrangements sind klar strukturiert, schnörkellos und allein der Atmosphäre des jeweiligen Songs verpflichtet.

Besonders beeindruckend ist in dieser Hinsicht ihre Version von Boy Georges Dancepop-Klassiker "Do you really want to hurt me": Hier erscheinen Pop und Jazz als stimmige Einheit.

Dabei benötigen San Glaser und ihre Band (Tobias Neumann/Klavier, David Neumann/Gitarre, Arnd Geise /Bass und Oliver Spanuth/Schlagzeug) kaum weitere Unterstützung. Bläser unterstützen das jazzige Flair, ein Background-Chor schafft Soul-Atmosphäre, zum Abschluss leistet man sich dann doch noch ein Streicherensemble - doch ansonsten ist die Band auf sich selbst gestellt.

Allen gemeinsam darf man attestieren, dass sie alles richtig gemacht haben - und sich auf anstehende Live-Auftritte freuen.

© Michael Frost, 10.01.2008

Videolink: "Girls like me" / Quelle: youtube
 

 


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