Niemand 
                                geringeres als die "Chemical Brothers" 
                                verpflichteten die Newcomer "Klaxons" 
                                für ihr neues Werk "We Are The Night". 
                                Das will was heißen! Aber sind die Jungs 
                                auch reif für eine Kollaboration mit den 
                                Altmeistern des "Big Beat"? 
                              Die 
                                Antwort darauf gibt ihr Debütalbum "Myths 
                                Of The Near Future", das man als gelungen 
                                bezeichnen darf. Seit den seligen Rave-Zeiten 
                                in Manchester Anfang der 90er Jahre hat man keine 
                                Band mehr so gekonnt mit Riffs und Beats herumjonglieren 
                                hören, wie die "Klaxons". 
                              Ihre 
                                Musik funktioniert in der Disco ebenso wie im 
                                Rockclub. Fette Beats treffen auf verzerrte, schräge 
                                Gitarrenriffs. Als Zugabe gibt's auch noch himmlische 
                                Falsettgesänge. Bei den Texten versteht der 
                                Zuhörer nur noch Bahnhof: Wirre Sprachfetzen, 
                                dadaeske Wortspielereien und verquere Zitate prasseln 
                                auf einen herab. Zunächst fallen einen spontan 
                                die "Super Furry Animals" mit ihrer 
                                surrealistischen Lyrik ein. 
                              Doch 
                                die "Klaxons" gehen noch einen Schritt 
                                weiter: Sie erschaffen sich eine phantastische 
                                Welt, in der Zentauren, Zyklopen und andere Fabelwesen 
                                auftreten und dabei auf Mutter Theresa, Julius 
                                Caesar und Lady Diana treffen. Bei den "Klaxons" 
                                paart sich Antike mit Postmoderne und Science 
                                Fiction, wird fleißig aus den Werken der 
                                Literaten William S. Burroughs und Thomas Pynchons 
                                zitiert, und auch Satanisten-Altmeister Aleister 
                                Crowley kommt zu Wort. 
                              Das 
                                Ganze mag man für konfus und überdreht 
                                halten, musikalisch ist es das auf gar keinen 
                                Fall. Jeder Song ist eine Wucht, bringt uns die 
                                Party ins Haus, lädt zum Abrocken oder, wenn 
                                man etwas gestresst ist, zum Entspannen ein. Das 
                                ist die halbe Miete auf dem Weg zu noch größeren 
                                Weihen.
                                
                                
                              "Klaxons: 
                                Myths of the near future"
                                ist ein Gastbeitrag von Stephan Stöckel.
                                
                                © Stephan Stöckel, Juni 2007