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Melancholie und
Verzweiflung
Gastkritik von Jan Berlin


"Willst du sterben?" Diese Reaktion erhält man von Italienern, wenn man sagt, dass man gerne Marco Masini hört. Denn keiner versteht es so gut wie Masini, Melancholie und Verzweiflung musikalisch so perfekt umzusetzen. Ein Grund ist sicher seine stets leidend klingende Stimme, die man entweder mag oder unausstehlich findet.

Aber auch die Texte und Melodien sprechen diese Sprache. Und nachdem sich Marco Masini mit seinem Album "Scimmie" (1998) ein wenig von diesem Image verabschiedet hatte, ist er mit der Zwischenstufe "Raccontami di te" (2000) inzwischen schon wieder fast der Alte. Nur fast, denn an seine Alben von Anfang bis Mitte der 90er Jahre reicht dieses Werk nicht hinan.

Nach wie vor versteht es Masini zwar sehr gut, seine getragenen Lieder mal rockiger, mal ruhiger umzusetzen. Im Gesamten ist diese neue Platte jedoch nicht so "rund", unter den 14 Titeln sind auch einige Schwachpunkte zu finden.

Dennoch ist dieses Album absolut empfehlenswert. Ob nun mit Schmerz und Power vorgetragene Balladen wie "Ci vediamo" und die erste Single-Auskopplung "Lasciaminonmilasciare" oder das an "Volersi male" erinnernde Rock-Stück "Errori" - spätestens beim zweiten Hören wird der Masini-Sympathisant (und nur der, siehe oben) diese Titel mögen.

Denjenigen, die Masini nicht kennen, genügt vielleicht ein Hinweis darauf, dass sich auf "Uscita di sicurezza" ("Notausgang") mit "E chi se ne frega" eine Coverversion von Metallicas 1991er-Hit "Nothing Else Matters" befindet und dieser Titel zu keinem besser passen könnte als zu dem als zu dem 36-Jährigen Fiorentiner.

Darüber hinaus sollte ein anderer Aspekt dieses Albums nicht unterschlagen werden. Es ist ein Album zum Zuhören. Die Texte handeln von Liebe, Schule, Solidarität und anderem. Erneut zeigt Marco Masini soziales Engagement und übernimmt einmal mehr die Rolle als Sprachrohr der Benachteiligten dieser Welt.

Besonders klar wird dies in "Figlio della polvere", einem Lied gewidmet der Übernahme von Patenschaften von Kindern in der dritten Welt. Er fördert damit die Vereinung UPSA (Un ponte di amicizia e solidarità - Eine Brücke der Freundschaft und Solidarität).


"Marco Masini : Uscita di sicurezza" ist eine Gast-Kritik
von Jan Berlin / Mai 2001
Sie erschien auch auf seiner Website: www.jandorf.de.
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