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Klänge aus 1001 Nacht
Gast-Beitrag von Christopher Dömges


Es ist die bezaubernd schöne Saxophonistin Gilda Razani, die uns da in knapp 50 Minuten orientalische Klänge auf ihrer CD nahe bringt - gemeinsam mit ihrer Band ‚Subvision' und dem Gast-Star und langjährigen Weggefährten Hans Wanning, der das Jazz-Keyboard beackert.

‚Bazaar' heißt die betörende neueste Aufnahme (und bislang einzige Solo-CD) der Iranerin Gilda Razani, die neben der Flöte auch noch das Programmieren der Aufzeichnungen übernommen hat. In der Tat sind es Klänge wie aus 1001 Nacht, wobei die orientalischen Wendungen auf Razanis Stück ‚Bazar' besonders deutlich zum Tragen kommen. Daneben gibt es TripHop-, Jazz-, Elektronik- und Drum 'n' Bass-Elemente, die in ihrer psychodelisch anmutenden Leichtigkeit schnell das Unterbewusste mit einbeziehen. So in dem ersten Stück ‚Newrusi Cats', das von virtuos gespielten, fliegenden Flötenklängen nicht harmonisch untermalt, nein, getragen wird.

Mit spielerischer Leichtigkeit entwerfen die Musiker ihren ‚Future Sound of Jazz'. Samtweich schwebende Melodien von fast beiläufiger Gelassenheit, Razanis' perlende Soli, druckvolle Grooves von hypnotischer Kraft, durchsetzt von elektronischen Klangsplittern bestimmen das Klangbild zwischen entspannten Meditationen und halsbrecherischen Dramaturgien.

Im Februar 2005 wurde dieser musikalische Bazaar auf der Disc verewigt (Traumton-CD 4478-2).
Gilda Razani gilt nicht mehr als Newcomerin im Musikgeschäft. Vor knapp 15 Jahren belegte sie Saxophon-Meisterkurse bei Sigurd Rascher in Berlin. Zuvor studierte sie an der Musikhochschule Detmold etwa beim Saxophonisten Matthias Nadolny. Sie war beteiligt an zahlreichen Film- und Theaterproduktionen und arbeitet als Filmmusikkomponistin. Konzerte und Tourneen führten sie nach Frankreich, Belgien, Polen, Litauen, Italien und die Niederlande.

Die Persin hat auch schon an etlichen CD-Produktionen mitgewirkt, kann aber jetzt zum ersten Mal verantwortlich zeichnen.

Getrost mag man ‚Bazaar' Weltmusik nennen und getrost auch Razani eine Kosmopolitin mit hohem musikalischen Niveau. Doch: Was wäre eine Solistin ohne ihren klanglichen background!? So stand wie gesagt Hans Wanning am Keyboard (nebenbei half er beim Programmieren und der Komposition), Martin Furmann spielte den Bass und Benny Mokross setzte sich mit der Percussion auseinander.

Es wird nicht die letzte CD der Stammformation ‚Subvision' gewesen sein. Poetisch, fantasievoll und experimentierfreudig wie ‚Bazaar' - so wünscht man sich auch künftige Produktionen des Trios um die iranische Saxophonistin. Gilda Razani wird weiterhin um einen Platz für ihre Kunst kämpfen …


"Bazaar" von Gilda Razani
ist ein Gast-Beitrag von Christopher Dömges.
© Christopher Dömges, Oktober 2007
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