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Belgischer Surrealismus


Stampfende Beats, eine lärmende Gitarre, und eine düstere, aggressive Gesangsstimme - so würde die Welt klingen, ginge es nach Marc Rouen. Oder wie eine wahnsinnige Mischung aus Amanda Lear, Britpop, Glamrock, Jacques Chirac und Gotan Project.

Jeder Sound, den der Soundbastler in seinen Computer hineingibt oder dort erzeugt, kommt wie verwandelt wieder heraus. Vermutlich dürfte sich Rouen an der einen oder anderen Stelle seines Album selbst nicht mehr wiedererkennen.

Will er aber vielleicht auch gar nicht. Denn das Album wirkt aufgrund seiner verfremdeten Objekte zwar magisch, aber ebenso auch ironisch und - surreal. Rouen selbst bezeichnet es gar als "musikalischen Selbstmord". Er spielt mit den Zutaten seiner Musik so lange herum, bearbeitet die Loops vor- und rückwärts, verändert die Aufnahme- und Abspielgeschwindigkeit, bis nichts mehr echt klingt.

Das erzeugt jedoch letztlich die enorme und unkalkulierbare Spannung auf "The magnetic wave of sound" - ein Experiment, nicht mehr, aber auch nicht weniger, an dem der rastlose Rouen schon jetzt sein Interesse verloren hat. Seine Gedanken drehen sich längst um ein neues Experiment: eine "Porno-CD".

© Michael Frost, 10.06.2007

 


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