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Zart dahinfließend
Gast-Beitrag von Christopher Dömges

Welcher Musiker kann sich heute noch den modischen Klängen entziehen? Jene, die es sich zur Hauptaufgabe machen, damit auch noch Erfolge feiern, produzieren oft einfallslos eingängigen Schrott. Aber es gibt auch die anderen, die ideenreich qualitativ hochwertiges schaffen. Auch da gibt’s bedeutende Namen. Und: Einer, der dem Mainstream nicht bedingungslos verfallen ist, ist eben Kevin Werdelmann, Frontsänger von „slowtide“, der Band, die im Januar mit „origins“ ihr neuestes Album veröffentlicht.

Indiepop vom Feinsten! Melancholische Stücke mit zart dahinfließender Musik, der schmachtenden Stimme Werdelmanns und Texten voller Liebe, Hoffnung, schamelzendem Eis … Fazit: Das Rad hat „slowtide“ vielleicht nicht neu erfunden, aber die knappe Stunde der neuen „origins“ sind sanfter Hörgenuss und musikalisch anspruchsvolle Unterhaltung zugleich Das originell, schlicht wie träumerisch gestaltete Cover gibt da einen positiven Vorgeschmack.

Kevin Werdelmann ist ein junger Mensch aus der oftverkannten Ruhrpottstadt Bochum, einer Stadt voller Zwiespalt, in der Industrie an Idylle und Hochkultur an Proletariat grenzen. Ein Zwiespalt, den Kevin mit seiner geliebten Heimatstadt teilt: 1981 geboren entdeckt er schon früh seine Vorliebe für Elektronische Musik. Sein Held heißt Vince Clarke, und nur mit einem Amiga 500 Heimcomputer ausgerüstet macht sich Kevin in jungen Jahren auf selbst Songs und Soundtracks zu schreiben.

Ein erstes hörbares Ergebnis seines Schaffens entsteht 1997 mit dem hoch gelobten Konzeptalbum "London". Doch abseits der Elektronik lässt ihn die Gitarrenmusik der Britischen Inseln nicht los. Bands wie The Verve, Radiohead und Travis und Songwriter wie Nick Drake begeistern ihn so sehr, dass die erste Gitarre zur Pflicht wird. Schon bald entwickelt er sich zum Multi-Instrumentalisten und Sänger und teilt sich in den zwei viel versprechenden Minialben "Time Escape" und "Things That Fade" erstmals auch gesanglich mit. Der Künstlername "Slowtide" entsteht und erfolgreiche Live-Auftritte in ganz Deutschland und im Ausland folgen, bei denen man sich die Bühne mit renommierten Bands wie British Sea Power, Gravenhurst, Belasco und Astra Kid teilt.

Mit Kathi Werning am Bass, und Ambros Eiletz am Schlagzeug folgen 2006 Auftritte, die einen Vorgeschmack auf sein 2009 erscheinendes erstes Album "Origins" geben, auf dem Kevin seine musikalischen Wurzeln erstmals zusammenführt.

"Slowtide: Origins "
ist ein Gast-Beitrag von Christopher Dömges.
© Christopher Dömges, Januar 2009

 


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