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Lärm statt Stille
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Klaro spielen "Slut" auch heute noch in kleinen, heimeligen Clubs. Doch früher als sie noch unbekannter waren, spielten sie sich die Finger in jeder noch so kleinen Kaschemme in unserer Gegend wund: Ob im "Zebra" in Hausen oder im Lichtenfelser "Jugendzentrum" - mit ihrer atmosphärisch geladenen Mucke zwischen Melancholie und Sturmflut eroberten die fünf Buben aus Ingolstadt die Herzen der fränkischen Musikfans.

Nicht nur sie erhalten nun neues, nahrhaftes Futter für ihre Gehörgänge und Gehirnzellen. "All We Need Is Silence" heißt ihr neues Werk, dessen Titel - vom musikalischen Standpunkt aus betrachtet - widersprüchlicher nicht sein könnte. "Slut" schweben nicht etwa auf der Melancholie-Wolke 7, sondern lassen ihrem angestauten Frust in lärmigen Rocksongs freien Lauf.

Perfekt beherrschen "Slut" das homogene Laut-Leise-Spiel, wie in dem erhabenen Stück "Wasted", wo sie am Schluss ihre Erregung in lästerlichem Geschrei freien Lauf lassen. Vor dem Hintergrund der rockigen Songs, durch die sich eine melodiöse Note wie ein roter Faden zieht, lässt uns Songschreiber Chris Neuburger an allerhand verzwickten Befindlichkeiten teilhaben.

Höhe- und Schlusspunkt des Albums zugleich ist das zarte "Get Lost Get Lost" mit seinem sympathisch-melancholischen Flair. Was lernen wir daraus? "All We Need Is Silence". Nicht nur in unserem CD-Player, sondern hoffentlich bald auch in einem unserer Clubs. Stephan Stöckel.

 

"Slut: All we need is silence"
ist eine Gast-Kritik von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Oktober 2004


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