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Melancholie und Rock
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


"Snow Patrol" beeindrucken den Zuhörer vom ersten Ton an durch ihre enorme Vielschichtigkeit und emotionale Tiefe. Manchmal glaubt man, zwei grundverschiedene Bands musizieren zu hören.

Es ist schon erstaunlich, wie die Musiker aus Glasgow dem aufwühlenden Grunge-Korsett entfliehen, um im nächsten Moment in anrührende Gefilde der Melancholie voller Wärme und Versöhnlichkeit abzudriften.

Der Sound von "Bush" trifft auf "Embrace", und das ohne in Beliebigkeit abzudriften. "Snow Patrol" wissen, wo der Barthel den Most holt! Da wird in Grunge-Knallern wie "Wow" oder "Gleaming Auction" geschnauft und geschnaubt, dass es eine wahre Pracht ist, Leidenschaft, Schmerz und Verlangen ein musikalisches Gesicht verliehen.

Zu wahrer Meisterschaft läuft das Quartett jedoch immer dann auf, wenn es den Zuhörer mit zärtlichen Tönen und liebevollen Worten zu Tränen rührt. Beeindruckend wie sich in dem Song "Run" Trennungsschmerz und Zuversicht die Hand reichen und sich in "Crazed Knees" der Wunsch nach Liebe scheu und leise artikuliert.

Doch damit nicht genug: In "Somewhere A Clock Is Ticking" verlassen "Snow Patrol" den zwischenmenschlichen Bereich und setzen sich mit Cello, mehrstimmigem Gesang, atmosphärischen Klängen und tiefsinnigen Gedanken auf beeindruckende Art und Weise mit dem Thema Krieg auseinander. Wow: Was für ein Song, was für eine Platte!

 


"Snow Patrol: The final straw"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Mai 2004

 


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