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Alles in Bewegung


"A bolt of blues, a flash of funk, and a most unusual set of circumstances gave birth to the King of the one-man-bands". Was wie eine besonders schmackhafte Zutatenliste für ein neues Kochrezept klingt, ziert hier das Booklet eines wirklich ungewöhnlichen Albums. Sein Macher: "Son of Dave", Pseudonym des Kanadiers Benjamin Darvill, der als Teil der Crash Test Dummies zu internationalem Ruhm gelangte. "Mmm Mmm Mmm Mmm" hieß der Hit, an dem 1994 kein Radiohörer vorbei kam.

Als "Son of Dave" verschrieb sich Darvill dann jedoch einem deutlich schrägeren Sound. Sein drittes Album, schlicht "03" betitelt, löst das Booklet-Versprechen tatsächlich ein: jeweils eine Prise Blues und Funk, dazu Gesang, der Prince manchmal zum Verwechseln ähnelt, Bluegrass-Mundharmonika, und ein Rhythmus, unterlegt mit dumpfen Bassläufen und elektrisierenden Beats, der sich im Sitzen kaum ertragen lässt: Alles gerät in Bewegung.

Son of Dave, schrieb das Magazin "Dazed & Confused", sei "eine Naturgewalt". Angesichts des Umstands, dass er das Album tatsächlich wiederum im Alleingang - eben als "One-Man-Band" - realisierte, mag man nicht widersprechen. Sein Sound ist streng akustisch, er entwickelt seine Dynamik auf der Grundlage von Beatboxing, stampfenden Füßen und einer als Melodie führendes Instrument eingesetzten Stimme. So entsteht das Bild des Straßenmusikanten, der zeitgleich Gitarre und Mundharmonika spielt, während sein Fuß mit einem komplizierten Mechanismus die auf dem Rücken befestigte Trommel schlägt.

Der Abwechslungsreichtum, der ihm dabei trotzdem noch gelingt, macht "Son of Dave" wohl erst wirklich zum "König" unter den Ein-Mann-Bands - vielmehr sei er ein ganzes "Ein-Mann-Festival", schrieben Kritiker bereits, und dem ist schließlich nichts hinzuzufügen: Ein Mann, ein Album, ein Fest!

© Michael Frost, 12.04.2008

 


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