Mit seiner Liebsten in einer klarsichtigen Kunststoffkugel über Stock und Stein rollen - die englische Band "Stornoway" hat den neuesten Trendsport "Zorbing" zur Metapher eines wunderschönen Liebesliedes gleichen Namens gemacht. Das feierliche Timbre von Sänger Brian Briggs, die ebenso festliche Trompete und die sonnige Melodie mit ihrem wunderschönen Bassgesang im Hintergrund elektrisiert vom ersten Ton an.
Die Folk-Pop-Band aus Oxford hat auf ihrem Debütalbum "Beachcomber's Windowsill" noch weitere Lieder von diesem Kaliber zu bieten. Ein voluminöser Chorgesang und ein flottes Banjo gehen in dem Song "We Are The Battery Human" eine mitreißende Verbindung ein. Der Text wiederum bringt uns zum Grübeln über die angeblich ach so schönen Kommunikationsformen des Internetzeitalters.
Die wunderschöne Ballade "Fuel Up" ist eine einzige Aufforderung nicht aufzugeben, auch wenn das Leben manchmal noch so steinig ist... Aus einem ähnlichen Holz geschnitzt ist das Liebeslied "On The Rocks"
Mit bildhafter Sprache, intelligenten Arrangements und einer reichhaltigen Instrumentierung (u. a. Trompete, Geige und Posaune) schenken die jungen, talentierten Künstler den Musikgourmets eine Gaumenfreude nach der nächsten.
Wem die Gruppe "Mumford & Sons" mit ihrem stampfenden Hilbilly-Sound auf die Dauer zu eintönig ist, der ist bei dem Quartett "Stornoway", das sich nach einer Stadt auf den Äußeren Hebriden benannt hat, an der richtigen Adresse. Mit ihrem Album beweisen sie eindrucksvoll, dass sie zur Speerspitze der englischen Folk-Popbewegung zählen.
Stornoway: "Beachcomber's windowsill"
(Beggars Banquet)
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, August 2010