Sie 
          tun es im Film, im Aufnahmestudio, auf Bühnen und im Fernsehen: 
          seit Jahrzehnten sind die berühmtesten französischen Schauspielerinnen 
          auch als Sängerinnen erfolgreich. Manchmal sogar derart, dass sich 
          der eigene Wirkungskreis zugunsten des 'Zweit'berufs verschiebt.  
          Das 
            Exportbüro für französische Musik hat nun gemeinsam 
            mit dem Plattenlabel Discograph einige der prominentesten Beispiele 
            cineastischer Sangeskunst der letzten Jahrzehnte auf einer Compilation 
            zusammen gefasst, wohl nicht mit dem Anspruch der Repräsentativität 
            oder gar Vollständigkeit, sondern als Einstieg in ein faszinierendes 
            Thema.
          Da 
            wären beispielsweise Cathérine Deneuve als Grande Dame 
            in "Toi jamais" und Isabelle Huppert, deren "Message 
            personnel" der wohl intimste Moment des Albums ist. Beide Songs 
            stammen aus François Ozons Kult-Komödie "8 Frauen". 
            Neben ihnen sind noch zwei andere Ikonen des Kinos zu hören: 
            Brigitte Bardot und Jeanne Moreau. 
          Arielle 
            Dombasle, die den illustren Reigen mit einem Beitrag ihres überaus 
            charmanten Retro-Albums "Amor Amor" eröffnen darf ("Rhum 
            et Coca Cola") gilt es ebenso noch zu entdecken wie Helena Noguerras 
            Cover "I can't get you out of my head" - genauso geht es 
            dem Hörer mit dieser wunderbar entspannten Fassung oder auch 
            Guy Marchands "Libertango"-Adaption ("Mo, je suis tango"). 
            
          Marchand 
            ist einer der wenigen Männer auf "Travelling" - das 
            Singen scheint eine Domäne vor allem der Frauen zu sein. So hört 
            man zwar Julie Depardieu - nicht aber ihren berühmten Papa, der 
            in seinem aktuellem Film "Chanson d'amour" gerade selbst 
            zum Mikro gegriffen hat (Danke an unseren Leser A. Schäfer 
            für den Hinweis!). Tochter Julie ist mit der Coverversion 
            des 70er-Jahre Disco-Knallers "Born to be alive" vertreten, 
            den sie in ein hauchzartes Chanson verwandelt. Très français!
          
            
          © 
            Michael Frost, 06.05.2007
            Update: 09.05.2007