Die 
            neue CD eines brillanten, intelligenten, homorvollen und anspruchsvollen 
            Künstlers aus den neuen Bundesländern. JÜRGEN WALTER Geprägt von Erfahrung, 
            Reife und Beständigkeit. Freude an der Musik (Thomas Natschinski) 
            und am Spiel mit den Worten, die fast alle aus der Feder von Gisela 
            Steineckert stammen. 
          Der 
            Titel "Liebesnacht" mag verwirrem. Gewagte Provokation, die neugierig 
            macht. Dieses Lied beschreibt keine Liebesnacht, das nicht! Es nimmt 
            (bei allem Respekt) den Tod auf die Schippe. Der letzte Wunsch bevor 
            ein Mensch geht. Ironie des Schicksals. Der Schalk sitzt Jürgen Walter 
            im Nacken mit jedem Ton, jeder Zeile und doch macht das Lied ein wenig 
            nachdenklich. Dieser Schalk, die Ironie, aber auch die Ernsthaftigkeit 
            ziehen sich durch die 13 Lieder der CD. 
          Jedes 
            für sich, wie alle seine Titel, kleine Geschichten und doch: Keines 
            gleicht dem Anderen. Tangoklänge beim "Ball der reifen Herzen", gehen 
            ins Blut und ins Herz, mit einem Hauch von Melancholie. Erinnerung 
            und Leichtfüßigkeit eines älteren Herrn, der doch jung geblieben ist, 
            mit der Sehnsucht nach Liebe. 
          Verletzlichkeit, 
            Bitterkeit und erschreckende Klarheit in Text und Musik bei dem Lied 
            "Ich hab mut Dir gelebt". Kraft, Stärke, Traurigkeit und Enttäuschung 
            klingen in diesem Lied genau so mit, wie jede gekonnte Atempause. 
            Ein Lied, das in die Tiefe geht, eines der Chansons, die nicht so 
            schnell vergessen werden, eines das bewegt. "Wenn ich wieder komm", 
            ein Song der alle gestressten Menschen anspricht, die Sehnsucht haben 
            nach Genuss. 
          Nach 
            Zeit, mit einem lieben Menschen, einer Natur, die einem ein Zuhause 
            gibt, einer Pause im Alltag. Raus aus der Hetze, aus der Stadt, aus 
            dem Trott und das alles mit Schwung. Dem Schwung eines Liedes, welches 
            dich mitnimmt nach draußen. Vielleicht zu einer "Mondnacht", in der 
            uns dieses -Gestirn- ein Schnippchen schlägt und uns (zumindestens 
            einige) nicht ruhen lässt. 
          Sensibel 
            angefasst und aus dem Herzen gesungen und gespielt. Einige Lieder, 
            Chansons und Schlager wurden noch nicht angesprochen, aber auch diese 
            sind interessant und eigenwillig. Ein wenig Neugierde darf und muß 
            ja bleiben. Viel Spaß beim hören. 
           
          "Jürgen 
            Walter: Liebesnacht" ist eine Gast-Kritik 
            von Andrea Keller / Januar 2001
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