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Altmeister lässt
Dampf ab
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel

Paul Weller hat die Schnauze gestrichen voll - von X-Faktor, Twitter und all den anderen Belanglosigkeiten des modernen Medienzeitalters, mit denen wir täglich konfrontiert werden.

"Get ya face out the Facebook and turn off your phone", poltert der Altmeister. Lautstark meldet sich der "Godfather of Mod" zurück mit einem Album, mit dem er der britischen Nation die Augen öffnen möchte: "Wake Up The Nation".

So klingt auch die Musik. Weller lässt Dampf ab, zeigt sich über weite Strecken von seiner zornigen, schroffen, wüsten Seite. Aus ist's mit den sanfteren Tönen, die er auf seinem vergangenen Meisterwerk "22 Dreams" anschlug. Bei seinem Job im Studio unterstützen ihn jede Menge Asse von Kevin Shields ("My Bloody Valentine") über Bev Bevan ("ELO") bis hin zu Bruce Foxton, seinem alten Bandkumpel aus "Jam-Zeiten", mit dem er in dem Song "Fast Car/Slow Traffic" seinen Frust über den alltäglichen Verkehrswahnsinn freien Lauf lässt.

Ob Funk ("AIM Hight"), Bluesrock ("Grasp And Still Connect"), Mitsinghymne ("Find The Torch, Burn The Plans") oder große Ballade ("No Tears To Cry") Weller macht immer eine gute Figur. Reif für's Altenheim ist der 51-jährige Engländer, der als Sänger der Gruppen "The Jam" und "Style Council" sowie als Solokünstler ein Stück britischer Musikgeschichte mitgeschrieben hat, noch lange nicht.

Paul Weller: Wake up the nation
(Island/Universal)

ist eine Gast-Kritik von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Mai 2010


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