.

 

Suchen nach:
In Partnerschaft mit Amazon.de

Ergreifende Tristesse
von Gerd Heger


Letztes Jahr der erste eigene Film („Boxes“), jetzt zum ersten Mal eigene Texte: Jane „Je t’aime“ Birkin, im Dezember 62 Jahre alt, Frankreichs beliebteste britische Zahnlücke, wird erwachsen.

Nach dem Tod ihres Mentors Serge Gainsbourg 1991 war Birkin mit seinen Chansons aufgetreten, hatte aber in den letzten Jahren eigene CD-Projekte auf den Weg gebracht. „Ich hatte das Gefühl, genug von dem gesungen zu haben, was andere über mich sagen können“, meint sie jetzt.

Traurige Geschichten erzählt sie, Geschichten einer zerbrechlichen, politisch engagierten und faszinierenden Frau. Den Mut, sich mit dieser Intimität nach außen zu begeben, kann man in Zeiten der Oberflächlichkeit und des Jugendwahns gar nicht genug hervorheben.

Die nur von Frauen produzierte Musik – ganz akustisch und ganz aktuell – rundet ein sensationelles Album ab: ergreifend menschliche Tristesse am Rande der Lächerlichkeit, mutig eben.

 

"Jane Birkin : Enfants d'hiver"
ist ein Gastbeitrag von Gerd Heger
© Gerd Heger, November 2008

Gerd Heger ist der Frankreich-Experte im deutschen Radio. In Saarbrücken produziert er für den Saarländischen Rundfunk die wöchentliche Sendung "Rendez-vous chanson"

 

Nachtrag: "Enfants d'hiver" enthält einen Titel, den Jane Birkin der birmesischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyii gewidmet ist, die seit Jahren unter Hausarrest steht. Über ihr Engagement für die Politikerin spricht Jane Birkin in diesem Videointerview:



[Archiv] [Up]