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Mit der Explosivkraft
eines Vulkans


Mit jedem Album entwickelt sich Björk weiter. Homogenic ist gegenüber ihren ersten beiden Platten "Debut" und "Post" ein weiterer Quantensprung. Kaum vorstellbar, wie ihre Musik nach drei weiteren Alben klingen wird, wenn sie das vorgelegte Tempo ihrer musikalischen Horizonterweiterung beibehält.

"Homogenic" ist persönlich, ursprünglich, klassisch, traditionell, experimentell und avantgardistisch zugleich. Bereits im Eröffnungs-Song "Hunter" entfaltet sich Björks ungeheure Energie. Unnachahmlich gelingt es ihr, Rock, Triphop, Computersamples und ein isländisches Streichsextett in einem Stück unterzubringen, das klingt wie ein Bolero und mit dröhnenden Bässen den Adrinalinspiegel der Hörer in ungeahnte Höhen treibt.

"Jóga", vergleichsweise ruhig und harmonisch, besticht vor allem durch die Gesangspartien, während das anschließende "Bachelorette" von der Explosivkraft eines Vulkans ist; ein Lied wie eine bizarre Landschaft, Sirenengesang und schwelgende Geigen.

So ließe sich jedes weitere Lied beschreiben. "Unravel" ist ein weiteres Paradestück, in der Björk die Magie ihrer Stimme unter Beweis stellt, und nach der ersten Minute von "5 Years" schlägt jedes Hörerherz im Rhythmus des Stücks, man kann gar nichts dagegen unternehmen. Und bis dann schließlich, als eine Art Conclusio, alle aufgewühlten Emotionen ins sphärische "All is full of love" entschweben, sind noch viele weitere ungeahnte klingende Landschaften zu entdecken - in diesem Fall bereits in kongenialer Visualisierung durch Regisseur Chris Cunningham:

Videolink: "All is full of love" (Quelle: youtube.de)
 

Björk ist eine Naturgewalt, die durch nichts aufzuhalten ist und schon gar nicht bezwingbar. Über jeden Ton behält sie die Oberhand, kein Klang entgleitet ihr, alles ist ganz genauso, wie sie es will und wie sie es entscheidet. Jede Note ist sie selbst, daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Und was kann man besseres über eine Künstlerin sagen ?

MF / 23. September 2000

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