Coralie 
            Clément ist die Schwester von Benjamin Biolay, dem Shooting-Star 
            der französischen Pop/Rock-Szene. Vor drei Jahren schrieb Biolay 
            ein Dutzend Songs, arrangierte sie mit luftigem Bossanova-Feeling. 
            Anschließend überlegte er, was mit den Liedern anzufangen 
            wäre. 
          Anfangs, 
            so Biolay, habe er die Titel gar nicht explizit für seine Schwester 
            geschrieben, die zudem noch nicht einmal eine musikalische Karriere 
            anstrebte, doch nach einer gewissen Zeit habe er sie zu sich ins Studio 
            geholt und gebeten, einige Gesangspassagen auszuprobieren. Zur Seite 
            stand ihm dabei auch seine kongeniale musikalische Partnerin Keren 
            Ann Zeidel, selbst inzwischen eine der ganz großen Hoffnungen 
            der französischen Szene (ihr aktuelles Album "Not going 
            anywhere" erscheint bei uns parallel zur Clement-CD am 15. März 
            2004). 
          Schließlich 
            entstand daraus ein ganzes Album: "Salle des pas perdus" 
            - dreizehn Lieder von inzwischen gewohnter und bewährter Biolay-Qualität, 
            Kleinode französischer Popkultur zwischen Chanson, Latin und 
            Ballade. Clément tut es ihrem Bruder gleich - sie singt nicht 
            wirklich, sie flüstert und raunt, sanft und schmeichelnd, umspielt 
            von leisen Streichersätzen und relaxten Beats, erzeugt sie intime 
            Momente. Wie auch auf seinen eigenen Alben fügen sich Melodie, 
            Rhythmus und lautmalerische Sprache zu einer homogenen Inszenierung, 
            für die neben Biolay wiederum Alex Gopher verantwortlich zeichnet, 
            der auch "Rose Kennedy" und den Alben von Keren Ann den 
            letzten Schliff am Mischpult gab. 
          So 
            zeichnet sich zwischen Benjamin Biolay - Keren Ann - Coralie Clément 
            - Alex Gopher eine beachtliche und ungeheuer kreative "French 
            Connection" ab, die nicht nur der französischen, sondern 
            der europäischen Musikszene wichtige Impulse gibt. 
          "Salle 
            des pas perdus" ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. 
            Es ist das perfekte Album für einen verschlafenen Sonntagmorgen: 
            vollkommen entspannt, voller Wärme und Poesie massiert es die 
            vom Alltag geplagte Seele und macht den Stress der zurückliegenden 
            Woche vergessen.
          Coralie 
            Clément hat ihre bisherigen Berufspläne, gerade auch nach 
            der positiven Resonanz, die sie für die CD erhielt, wohl über 
            Bord geworfen. Derzeit produziert sie bereits ihr nächstes Album. 
            
          © 
            Michael Frost, 01. März 2004