Sein 
            letztes Album war einer der Überraschungserfolge des Jahres 2000: 
            "Liebling", so der Titel des internationalen Debüts 
            von Andreas Johnson, wurde von Fans gekauft und von Kritikern gelobt 
            - was kann es schöneres geben ?
          Das 
            Musikmagazin "Rolling Stone" nahm ihn mit auf seine "Road 
            Show" und sorgte somit für zusätzliche Promotion, und 
            auch "Deadly happy", das lang erwartete Nachfolgealbum des 
            Schweden, war schon präsent, als es noch gar nicht veröffentlicht 
            war: "Shine", die vorab veröffentlichte Single ist 
            auch Titelmelodie von Bernd Eichingers Filmkomödie "666 
            - Trau keinem, mit dem du schläfst" (mit Jan-Josef Liefers 
            und Armin Rohde). 
          Freunde 
            gepflegter Rock-Balladen werden bei Johnson ebenso auf ihre Kosten 
            kommen wie Anhänger des munteren Power-Pop und energischer Gitarrenklänge: 
            Auf "Deadly happy" gibt es beides zuhauf. Die erwähnte 
            Single "Shine", mit der das Album eröffnet wird, wirbelt 
            die Gehörgänge frei für die ruhigeren Stücke (z.B. 
            "Waterfall"), in denen man dann ruhig auch mal in Geigen 
            schwelgen darf, die den Rhythmus ins Nirgendwo tragen. Hier ist Zurücklehnen 
            erlaubt: Johnson wird uns spätestens mit dem nächsten Stück 
            wieder zurück in die Wirklichkeit holen, am schaurig-schönsten 
            gelungen mit dem morbiden Titelsong des Albums: "Deadly happy".
          Man 
            kennt den Stil Johnsons zwar schon von diversen Bands, vor allem auch 
            von Richard Ashcrofts "Alone with everybody", und bei "The 
            pretty ones" drängen sich unerklärlicherweise Erinnerungen 
            an den jungen Bruce Springsteen auf, aber auch Johnson hat das "gewisse 
            Etwas", das seine Produktion mit einer stimmigen Atmosphäre 
            veredelt. 
          "Deadly 
            happy" ist wie "aus einem Guss", durchdacht und ausgereift, 
            vielleicht kalkuliert, und dennoch mit einiger Leidenschaft, die sich 
            auf den Hörer überträgt und schon deshalb zu einem 
            Genuss für alle macht, die auf melodiösen Poprock stehen 
            und auf jemanden warten, der dieses Genre jenseits der Banalität 
            etwa eines Jon Bon Jovi neu, spannungsvoll und überzeugend besetzen 
            kann. 
           
          Michael 
            Frost, 23. März 2002