Gepflegter Ennui,
zerbrochene Poesie
Gast-Kritik von Gerd Heger

An Weltmusikbands fehlt es nicht im multikulturellen Frankreich, Lo'jo aus Angers ist eine der bekanntesten. Vielleicht deswegen, weil sich die Band um Denis Péan immer glaubwürdig weiterbewegt hat, und natürlich auch deswegen, weil das in unzähligen Livekonzerten begeisterte Publikum auch beim Plattenkauf die Treue hält.

"L'une des siens", eine der seinen heißt das neue Werk. Ein weiterer Grund für die Authentizität dieser französischen Band: Kontakte Kontakte Kontakte. Derzeit ist vor allem die Zusammenarbeit mit der Tuareg-Band Tinariwen wichtig.

Doch Lo'jo hat auch durch Auftritte bei den wichtigsten Worldmusicfestival Erfahrungen gesammelt und
Freundschaften aufgebaut. Ob bei den WOMAD-Festivals oder im dänischen Roskilde, ob bei Chalons-dans-la-Rue oder bei der US-Tournee Vive la World mit Amina und Ekova - die Truppe von Lo'Jo ist überall dabei.

"In der Arena der Wagemutigen tanzte ich die Java, mit einem unglücklichen Hund drehte ich mich so schnell es ging, verging mich in Blicken an den Rundungen ausgegrenzter Mädchen und tanzte den Maloya voller Hoffnung."

Der gepflegte Ennui, die zerbrochene Poesie und die Energie des fast als Stamm lebenden Sextetts Lo'Jo überzeugen - die experimentelle Ausrichtung der seit 1982 existierenden Band weicht nirgends der gut hörbaren Stimmung und Poesie. Die jahrelange Zusammenarbeit mit der europaweit bekannten Straßentheatertruppe Jo Bithume trägt dazu bei.

Nach einer kurzen Amerikatournee und vielen Auftritten in Frankreich geht's wieder nach Afrika - wo Lo'Jo auch finanziell in Mali das Wüstenfestival Festival du desert unterstützt.

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"Lo'Jo: L'Une des siens"
ist eine Gast-Kritik von Gerd Heger.
© Gerd Heger, November 2002
Gerd Heger ist Experte für französische Musik beim Saarländischen Rundfunk, für den er die wöchentliche Sendung "Douce France" produziert.
www.sr-online.de/musique
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