Suchen nach:
In Partnerschaft mit Amazon.de

Aufschlussreich
und anrührend


Wer vom Musiksender VH1 zu einem Konzert im Rahmen der "Storytellers" eingeladen wird, darf sich zu einem exklusiven Kreis zählen. Sinn dieser Reihe ist es nämlich, dass die Künstler nicht nur ihre Songs vorstellen, sondern auch die Geschichte, die zum jeweiligen Lied gehört. Dieses Prinzip schließt also diejenigen Musiker aus, deren Musik inhaltsleer und damit bedeutungslos ist: fast automatisch werden Spreu und Weizen voneinander getrennt.

So gesehen ist Natatlie Merchant für ein "Storyteller"-Konzert wie geschaffen. Die ehemalige Sängerin der 10000 Maniacs ist inzwischen eine gefeierte Solokünstlerin, die in der Tradition von Joan Baez und Carole King gesehen wird, eine Analogie, die sich ausdrücklich auch auf ihr gesellschaftliches Engagement bezieht. Lange Erzählungen zu ihren Liedern könnte sie sich eigentlich sparen, als Sängerin und Songschreiberin ist sie es gewohnt, den Inhalt direkt in die Musik zu packen. Dennoch nimmt sie sich viel Zeit, Aufschlussreiches, Anrührendes und Privates zur Entstehungsgesichte einiger ihrer Songs zu erzählen.

Natalie Merchants "Storyteller"-Konzert liegt inzwischen bereits sieben Jahre zurück. 1998 trat sie in intimer Atmosphäre im New Yorker Manhattan Center auf, wo sie sowohl Stücke ihrer damals bereits erschienenen Soloalben (Tigerlilly, Ophelia) vorstellte als auch Songs der 10000 Maniacs.

Ausgesprochen sympathisch sind ihre Erläuterungen zu Liedern wie "These are days", "Carnival" oder "What's the matter here?", ruhig und entspannt ihre Performance von "Kind and generous" und den übrigen Songs. Der Höhepunkt des Auftritts ist zweifellos das Duett zwischen Natalie Merchant und N'Dea Davenport ("Break your heart").

Fans werden froh sein, den Auftritt erstmals auf DVD in bester Soundqualität mitverfolgen zu können. Wermutstropfen ist die - durch das Fernsehformat begründete - Kürze der Aufnahme: die Ausstrahlung dauerte keine ganze Stunde. Die DVD-Veröffentlichung enthält zum Ausgleich zwei Bonus-Tracks, die nicht im TV ausgestrahlt wurden.

© Michael Frost, 18.07.2005

Tipps zu ähnlichen CDs und Bands:

Joan Baez, Tracy Chapman, Alanis Morissette, Keren Ann, KD Lang, Tori Amos

[Archiv] [Up]