Seit 
          südamerikanische Bands wie Abuela Coca (Uruguay) oder Karamelo 
          Santo (Argentinien) mit einigem Erfolg durch Deutschland touren, weiß 
          man hierzulande, dass jenseits des Atlantiks nicht nur Panflötentöne 
          produziert wird. Punk, Ska, Reggae und Ska sind nur einige der Elemente, 
          die von den jungen, in ihren Heimatländern ungemein erfolgreichen 
          Bands zu einem oft wilden Rhythmus vereinigt werden.  
          Auch 
            "No te va gustar" gehört in diese Riege erfolgreicher 
            Nachwuchsbands. Ihr Bandname ("Es wird dir nicht gefallen") 
            kann an dieser Stelle nur als klassischer Fall von Understatement 
            bezeichnet werden, denn jeder, der sich auch nur etwas für lateinamerikanische 
            Sounds interessiert, wird an dieser Band kaum noch vorbei kommen. 
            
          Von 
            anderen Bands unterscheidet sich das Septett aus Uruguays Hauptstadt 
            Montevideo vor allem durch seinen starken Bezug zur Folklore, die 
            sie in ihren Songs mit druckvollem Rock kombinieren. "Sólo 
            de noche" wird dadurch zum Bekenntis ihres traditionellen Bezugs, 
            ebenso aber zur globalen Popkultur. Trotz der Progessivität ihres 
            Rocksounds wollen "No te va gustar" dabei keineswegs auf 
            melodiebetonte Harmonien verzichten. Geradezu mühelos gelingt 
            ihnen der Spagat zwischen euphorischen Bläsersequenzen, donnernden 
            E-Gitarren, verspielter Latino-Gitarre und starken Gesangspassagen. 
            
          Allerdings: 
            der mit Abstand eindrücklichste Song des Albums unterscheidet 
            sich recht deutlich von den übrigen: "Cosa linda" ist 
            eine von akustischer Gitarre und zwei Männerstimmen getragene 
            Latin-Ballade, die von großer Leidenschaft zeugt und die Songwriter-Qualitäten 
            der Band, die auch von ihrem deutschen Label Übersee Records 
            hervorgehoben wird, nachdrücklich unterstreicht. 
          © 
            Michael Frost, 12.04.2005