Sie 
                können Ramazzotti nicht mehr hören ? Sie haben Pavarotti 
                satt ? Dann probieren Sie es doch mal mit Adriano Celentano ! 
                Versuchen Sie, die entsetzlichen Celentano-Filme der sechziger 
                und siebziger Jahre zu vergessen, diese Aushängeschilder 
                einer dem absoluten Nonsens verschriebenen Unterhaltungsindustrie. 
              Vergessen 
                Sie’s und erinnern Sie sich daran, dass jeder Mensch eine zweite 
                Chance verdient. Und zum Glück gibt es welche, die ihre zweite 
                Chance auch nutzen. Celentano gehört zu ihnen. 
             
            Gesungen 
              hat er ja schon länger, sein (bzw. Paolo Contes) „Azzurro“ 
              kennen wir alle noch in- und auswendig, wie auch „Una festa sui 
              prati“. Doch es gibt einen „modernen“ Celentano, der in den letzten 
              Jahren das eine oder andere unbedingt konkurrenzfähige Stück 
              Italo-Pop aufgenommen hat. 
            ARRIVANO 
              GLI UOMINI ist hierfür das gelungenste Beispiel. Natürlich, 
              Celentano will nicht Musikgeschichte schreiben. Er will den Pop 
              nicht reformieren, er misst sich auch nicht mit den Cantautori-Größen 
              seiner Heimat wie Lucio Dalla oder Pino Daniele, er ist auch kein 
              Soft-Rocker wie Zucchero, kein Barde wie Branduardi, aber er ist 
              ein Profi und muss sich keinensfalls hinter seinen Kollegen verstecken, 
              denn er macht einfache, trotzdem nie banale und stets sehr italienische 
              Unterhaltungsmusik.  
            
Und 
              wenn es Ihnen auch so geht, dass Sie bei Eros Ramazzotti schon reflex-mäßig 
              ein leichtes Hungergefühl befällt, weil sie ihn ständig 
              hören, wenn Sie mal Italienisch Essen gehen, dann steigen Sie 
              um auf Celentano. Nach zweimaligem Hören geht Ihnen „COSÍ 
              COME SEI“ nicht mehr aus den Ohren. Promesso ! 
                
            
AG 
              / 23. September 2000