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Songwriter aus
dem Kokon


Das Unergründliche, das bereits die Atmosphäre früherer Arbeiten des Duos Adrian Corker und Paul Conboy bestimmte, bestimmt auch das neue Werk des Londoner Duos "Six for five". Die EP erweitert gewissermaßen das vorige Album "Radiant idiot".

Wie aus einem Guss fügen sich die Titel ineinander. Eine assoziative Mixtur aus Instrumenten und Computerklängen bestimmt den Spannungsbogen der Kompositionen der beiden Multiinstrumentalisten, die ihre Karriere am Londoner Institut für zeitgenössische Kunst begannen, wo sie für Multimediaprojekte zuständig waren. Leichtfüßig beginnt die EP mit dem Titeltrack, "Can of worms" erinnert an Radiohead, und in "Get 1 over" geht es auf minimalistischem Klangboden richtig in die Tiefe. Derailers "Remake" von "Radiant Idiot" dagegen scheint sich an Björks "Cocoon" zu orientieren, es arbeitet mit einer berückenden Mischung aus akustischer Gitarre, digitalen Effekten und einer Musikbox.
Das Bild des Kokons bleibt über diesen Titel hinaus, es erklärt die Struktur der gesamten EP, deren einzelne Komponenten werden in filigraner Detailarbeit zu einem dichten Netz verwoben werden, um schließlich ihre wahre Bestimmung preiszugeben, die in diesem Fall im letzten Titel "Okay Okay" zu finden ist.

Dann nämlich ist Paul Conboy erstmals auch als Sänger zu hören, was dem Sound des Duos eine völlig andere Wendung gibt. Gewissermaßen entschlüpft dem Kokon am Ende ein Schmetterling, und man wird womöglich Zeuge des Beginns eines neuen Songwriter-Duos. Sicherlich zunächst noch ein Experiment, aber sicherlich ein erfolgreiches, das schon auf dem nächsten Album des umtriebigen Doppels fortgesetzt werden könnte.

© Michael Frost, 13. August 2004

 

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