Viele
eurer Lieder klingen wie vertonte Träume. Träume hat man aber
ja als einzelner, ihr dagegen seid acht Bandmitglieder. Wie gelangt
ihr zu diesem einheitlichen Ausdruck eures Sounds?
Thorbjørn
Krogshede: Früher schrieben Henriette und Katrine Stochholm
die Texte gemeinsam. Seit Katrine die Gruppe verlassen hat, schreibt
Henriette die Texte allein. Im Studio beginnen dann einige von uns
oder auch die ganze Band, die Melodie und die Arrangements darum herumzubauen,
und so wächst nach und nach ein Lied daraus, als Prozess.
Die
Texte sind sehr poetisch und erschließen sich nicht sofort. "Det
er mig der holder træerne sammen", euer Album, beispielsweise
heißt ja "Ich bin es, der die Bäume zusammenhält".
Diskutiert ihr die Inhalte, oder nehmt ihr auch Veränderungen vor?
T.K.
Wir sprechen zwar über die Texte, aber Veränderungen gibt
es nicht. Wir versuchen, soweit möglich, den Inhalt in Musik
umzusetzen. Das gelingt bei einzelnen Textpassagen, funktioniert aber
nicht immer, denn Henriettes Texte beschreiben oft nicht eine Handlung,
sondern eine bestimmte Atmosphäre. Unsere Musik versucht also
mehr, diese Atmosphäre umzusetzen.
Normalerweise
gehen junge Leute mit Gitarren in eine Garage und gründen eine
Rockband. Ihr dagegen arbeitet mit Geige, Cello, Akkordeon und Percussions.
Bringt ihr eher einen klassischen Hintergrund mit?
T.K.:
Nun, ich habe in der Königlichen Akademie Klavier studiert, allerdings
nur ein Jahr. Die ganze Umgebung, in der klassische Musik stattfand,
erschien mir zu leblos, zum Teil sogar die Musik selbst, deshalb habe
ich das Studium abgebrochen. Auch unser Geiger und der Cellist bringen
eine klassische Ausbildung mit. Andere Bandmitglieder kommen aber
auch aus der Garage ... unsere Herkunft ist also sehr verschieden,
und jeder bringt seine Erfahrungen in die gemeinsame Arbeit ein.
Wie
lange spielt ihr überhaupt schon zusammen?
T.K.:
Under Byen gibt es seit zehn Jahren, allerdings hat es häufige
Wechsel gegeben, bedingt durch berufliche und private Veränderungen.
Bei einer Gruppengröße von acht Leuten sind Umbesetzungen
aber fast unvermeidlich. Ich selbst bin erst nach dem ersten Album
dazu gekommen.