Eine 
            Besprechung über Embrace (Drawn from Memory) soll dieser Text werden. 
            Natürlich, Embrace. 1997 gegründet, fünf Londoner Jungs auf den Spuren 
            des Britpop - Nein !, wehren sie ab, wir sind viel düsterer als Britpop. 
            Also Rock, Alternative, Grunge, Gothic ? Mitnichten. 
          Eine 
            Besprechung über "Drawn from Memory". Ein Besprechung. Man kann Warzen 
            besprechen, oder Gürtelrose, das ist eine eindeutige Angelegenheit. 
            Aber diese CD von Embrace ? Die Entscheidung über "Drawn from Memory" 
            trifft allein der Geschmack. Wenn Sie Embrace mögen, sagen Sie: "So 
            eine vielseitige Platte." Wenn sie Ihnen nicht gefallen hat, dann 
            sagen Sie: "So eine unentschiedene Platte." 
          Und 
            tatsächlich. Embrace lassen keine Wünsche offen, jeder wird embraced, 
            umarmt. Britpop, Alternative, Grunge, hier ein wenig Oasis, dort Belle 
            & Sebastian, gefühlvolle Balladen am Piano, Konzert für Streicher 
            und Klarinette. Loops und viele, viele Gitarren. Jedes Lied gibt einen 
            anderen Rhythmus vor, aber von keinem wird man so richtig mitgerissen. 
            
          Ein 
            Sampler ? Ein Experiment ? Klangjäger und Stilsammler ? Man springt 
            auf und sieht nach, ob bei Lied vier wirklich noch die selbe CD läuft 
            wie bei Lied 1, kaum zu glauben, man ist verwirrt und weiß nicht so 
            recht. Wie also soll man "Embrace" besprechen ? Gar kritisieren ? 
            
          Vielseitig 
            ? Ja, aber ohne roten Faden und ohne die wirklich herausragende Idee. 
            Die 11 Songs sind unverbunden, ergeben kein Bild, kein wirkliches 
            Konzept, nur Bruchstücke, eingebettet in etwas, das im weiteren Sinne 
            exemplarisch für britische Rockmusik zum Jahrtausendwechsel gelten 
            kann. Aber eben nur exemplarisch, nicht vorbildlich. 
          Wie 
            gesagt, die Entscheidung über "Drawn from memory" trifft allein der 
            Geschmack. Andere Hilfestellungen sind in diesem Fall ausgeschlossen. 
            Am besten wird sein, Sie schreiben die Besprechung selber. Zum Beispiel 
            in unserem Forum. 
          MH 
            / 23. September 2000