Es 
            ist das erste Album, das Boban Markovic mit seinem Orchester ausschließlich 
            im Studio einspielte - ein deutliches Zeichen für die Professionalisierung 
            der illustren Kombo, die dank ihres ganz eigenen Stils längst 
            zu den etablierten Balkan-Brass-Bands gehört.
          Das 
            "Boban Markovic Orkestar", das durch Emir Kusturicas Film 
            "Underground" international bekannt wurde, ist keine in 
            der Tradition stecken gebliebene Blaskapelle, sondern ein ambitioniertes 
            Ensemble mit einem feinen Gespür für die Seelenverwandschaft 
            zwischen der Musik der Roma vom Balkan, jiddischem Klezmer und amerikanischem 
            Jazz. 
          Deren 
            jeweiliger Einfluss auf Markovics Stil ist auch auf "The Promise" 
            wieder unverkennbar. Darüber hinaus tritt mit Marko Markovic 
            (Bobans Sohn) ein wahrer Virtuose der Trompete, des Flügelhorns 
            und der Kavalflöte ein weiteres Mal in den Vordergrund - mit 
            jedem Album einen Schritt weiter ins Rampenlicht. 
          Seinem 
            Vater steht Marko in nichts nach, beide scheinen sich in ihrem improvisationsreichen 
            Spiel gegenseitig anzufeuern und zu Höchstleistungen anzuspornen. 
            Und dennoch geht die Profilierung der Solisten nicht auf Kosten der 
            gemeinsamen Orchesterleistung. Sowohl getragene, fast elegische Melodien 
            wie "Ajde, ajde Fato" (mit Jelena Markovic als Sängerin) 
            als auch überschwängliche, zum Teil Latin-inspirierte Tänze 
            wie "Meksikanka" werden mit großer Emotionalität 
            und Hingabe intoniert. Das Wechselspiel zwischen den dreizehn Orchestermusikern 
            und den beiden Solisten ist ungemein ausgefeilt und von einer Leidenschaft, 
            der man sich nicht entziehen kann. 
          Dass 
            eine solch mitreißende und temperamentvolle Atmosphäre 
            auch unter der sonst kühlen Atmosphäre eines Aufnahmestudios 
            gedeihen kann, zeugt umso mehr vom Charisma des "Mohammed Ali 
            der Balkan Brass" (Pressetext) und seines phantastischen Orchesters. 
            
          
            
          © 
            Michael Frost, 03.12.2005